Der Presseartikel über die Traditionelle Chinesische Medizin Akupunktur

Medizin für Körper, Geist und Seele

Selbst konservativ ausgebildete Schulmediziner interessiert sich zunehmend für alternative Heilmethoden: Akupunktur zum Beispiel hat längst Anerkennung in der westlichen Medizin gefunden. Dabei ist sie nur eine Methode unter vielen der Traditionellen Chinesischen Medizin, die sich vor allem dadurch auszeichnet, dass sie den menschlichen Körper als ein mit Geist und Seele verbundenes komplexes Ganzes betrachtet. Die Ärztin DR. Min Zhao-Höhn praktiziert im Porzer Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin. Kölner Leben hat sie besucht.

Die Räume des Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) an der Porzer Friedrichstraße vermitteln nicht den Eindruck einer herkömmlichen Arztpraxis: Bereits das angenehme gedämpfte Licht, die leise aus Lautsprechern ertönenden fernöstlichen Klänge und der Duft nach Kräutern hüllen die Sinne in wohlige Entspannung. Hier behandelt die Ärztin Zhao-Höhn gemeinsam mit drei weiteren hoch qualifizierten Mitarbeitern ihre Patienten:" Meistens kommen Leute zu mir, die vom deutschen Medizinsystem frustriert sind," sagte die Chinesin in perfektem Deutsch. " Auch viele chronisch Kranke suchen mich auf und Patienten, denen die Standardtherapie nicht geholfen haben."

In ihrer Heimat absolvierte Min Zhao-Höhn ein Studium westlicher Schulmedizin und der TCM; in Köln promovierte sie über Tumormedizin. " Ich habe eine klassische wissenschaftliche Doktorarbeit geschrieben," sagt die freundliche Ärztin mit dem Hinweis, dass ihr beide Methoden bestens vertraut sind. Jedoch hat die Mutter zweier Kinder sich für die über 2000 Jahre alte Tradition der chinesischen Medizin entscheiden, deren Heilmethoden sie seit acht Jahren in Porz praktiziert - mit großem Erfolg.

Allerdings müssen Patienten, die hier Hilfe suchen, entweder privat versichert sein oder selbst für die Leistung aufkommen. Denn die gesetzlichen Krankenkassen lehnen es ab, Heilmethoden der TCM zu finanzieren. Aber wer scheut schon Kosten, wenn ihn eine Krankheit quält, der die Schulmedizin nicht beikommt?

Psoriasis zum Beispiel, zu deutsch Schuppenflechte: Das deutsche Gesundheitssystem sieht für Betroffene vor allem hoch dosierte Medikamente wie Cortisonsalbe vor; wenn aber die nichts mehr nutzt, ist der Patient allein gelassen mit seinen geröteten Schrunden, die jucken und schmerzen und noch dazu unansehnlich sind. " ich habe eine Psoriasispatientin, die vor etwa fünf Jahren zu mir kam. Ihre Händen hatten Risse bis auf die Knochen, die Frau hatte keine Fingernägel mehr," erzählt Zhao-Höhn. "Ich habe sie zwei Jahre lang mit Akupunktur und Kräutern behandelt bis sie wieder gesunde, schöne Hände hatte. Seitdem kommt sie regelmäßig alle zwei Wochen, um ihren Zustand im Gleichgewicht zu halten. Die Kosten dafür hat ihre private Krankenkasse übernommen - wenn auch zähneknirschend."

Was aber macht die fernöstliche Medizin anders? " In China leiten wir die Medizin aus der Philosophie des Taoismus her," erklärt Min Zhao-Höhn. " Dabei wirken viele Faktoren auf das Wohlergehen eines Menschen. Wenn also jemand mit einer Krankheit oder schaue ich den Patienten las erstes gründlich an: Seine Gestalt, seine Gesichtfarbe und Ausstrahlung sagen mir schon einiges über den Körpertyp. Dann untersuche ich die Zunge; aus ihrer Farbe und Beschaffenheit kann ich Schlüsse ziehen. Ein weiterer Schritt ist die Pulsdiagnose und dann befrage ich den Menschen nach seiner Gefühle wie Trauer oder Angst. Insofern ist die TCM eine ganzheitliche Methode, die nicht nur einzelne Symptome behandelt, sondern den Menschen insgesamt."

Ihrem Befund entsprechend macht die Ärztin ihrem Patienten Vorschläge für die Therapie, für die Akupunktur ebenso in Frage kommt wie Akupressur und bestimmte Massage, die allerdings Kollegen vornehmen. Die Akupunktur ergänzt Min Zhao-Höhn in gewissen Fällen durch Moxibustion - eine Art Wärmetherapie, bei der dicke Zigarre aus bestimmten Kräuter zur Einnahme können helfen, ausgehend vom chinesischen Prinzip, dass gegen jede Krankheit ein heilendes kraut gewachsen ist. Min Zhao-Höhn behandelt mit speziellen Mixturen Erkältungskrankheiten, psychosomatische Beschwerden, aber auch schwere Leiden wie Krebs. " Gerade für Krebspatienten, die mit Bestrahlungen oder Chemotherapien behandelt werden, sind stärkende Kräutermixturen hilfreich." So die Ärztin.

Schließlich erstellt Min Zhao-Höhn einen individuellen Ernährungsplan - entsprechend dem taoistischen Prinzip der Gegensätze, das auch die chinesische Küche berücksichtigt. Sie unterscheide zwischen Yin - kalten, und Yang - warmen Lebensmitteln. Wer leicht friert, sollte Knoblauch essen, der als besonders wärmend gilt. So auch forelle, Ingwer, Hähnchen, Lachs, Möhren, Mais, Fenchel und Porree. Wer dagegen leicht ins Schwitzen gerät, sollte eher kühlende Nahrung zu sich nehmen: Besonders gurken, Sojasprossen und salz sind gut gegen Hitzewallungen; außerdem kühlen Auberginen, Tomaten, Zucchini, Weintrauben, Birnen, Bananen und Toufu. Nur wenige Lebensmittel gelten in der chinesischen Ernährungslehre als neutral: Reis, Nudel und Kartoffel passen sich den Eigenschaften begleitender Speisen an.


*Aus KölnerLeben März 2003

*Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an: zftcmkoeln@aol.com

Copyright © 2000 Zentrum für traditionelle Chinesische Medizin Köln